Kein Lied wird mehr zu Ende gehört. Auf dem I-Pod oder dem PC wird schnell bis zur besten Stelle vorgespult. Schon die kleinste Schwachstelle lässt den Hörer weiterskippen: Vorspulen.
In der Lausitzerstraße
Ich gehe durch die Lausitzerstraße.
Die Sonne scheint ihre letzten Strahlen, da trifft etwas sanft und nass auf meine linke Hand. Es ist klein und hat die Form einer Raupe.
Es ist etwa zwei Zentimeter lang und gerade.
Jetzt liegt es da und bewegt sich nicht.
Es ist keine Raupe.
Grau, hellgrau und weiß ist es schattiert. Nach außen läuft es etwas aus und bildet einen weißen Rand. Die Enden sehen aus wie abgeschnitten und biegen sich etwas nach oben. Die Haut fängt an mit dem Zeug zu reagieren. Es klebt fest und fällt nicht runter. Da hilft nur kräftiges Schütteln.
Igitt, Vogelscheiße!
Postkarte aus dem Printprojekt bei Thea Herold
U-Bahnhof Kottbussertor
Im Loch der U8 stehen sich die Penner die Beine in den Bauch. Es regnet über der Erde. Hier, tief unter der Erde ist es warm und trocken. Die Luft riecht elektrisch und Fahnen von Alkohol ziehen an mir vorbei. Die Bahn Richtung Wittenau kommt in sechs Minuten. „U-Bahnhof Kottbussertor“ weiterlesen